Heimfahrt über den Atlantik

Der letzte Blick zur Küste Nova Scotias. Rund eine Stunde nach dem Verlassen von Halifax
zieht sich auch das Land immer weiter zurück und knickt schließlich vollends nach Süden
ab. Bis hierher herrschte herrlichster Sonnenschein. Aber ganz links im Hintergrund sieht
man schon die Fernsicht durch Nebel getrübt.
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Unten: Kaum draußen auf See, umgab dichter Nebel die KARLSRUHE und nahm jede Sicht.
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 Ganze drei Tage fuhren wir so inmitten
 undurchdringlichen Nebels. Immer einen
 Mann auf der Back. Denn hier konnte
 man unter Umständen eher etwas unbe-
 kanntes hören als andere Fahrzeuge
 sehen. Gelegentlich dröhnte auch unser
 Typhon in den Nebel hinein um auf uns
 aufmerksam zu machen. Trotz moder-
 ner Navigationstechnik auf der Brücke
 bleibt bei solch unsichtigem Wetter
 immer ein Restrisiko kleine Objekte zu
 übersehen und damit zu kollidieren.
Unten: Nachdem sich das Schiff in den letzten Tage mit gleichmäßigen Rollbewegungen
vorwärts bewegt hatte, sorgte der Wind der auch den Nebel wegblies, für heftigen See-
gang und eine andauernde Schaukelei.  
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Anfangs war man noch froh darüber, dass der Nebel endlich weg war und man wieder See
sehen konnte, entwickelte sich das über Tage andauernde, permanente Rollen des Schiffes
letztlich als ebenso unangenehm und raubte einem so manche Nacht den Schlaf.
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Oben:  Längsgang im Zwischendeck
Unten: Zum Malen ist auf einem Kriegsschiff sehr, sehr wenig Platz. Kammer und Arbeits-
          platz müssen sich zwei Mann teilen und die Lichtverhältnisse sind auch bescheiden.
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  Trotzdem konnte ich während der Tage im
  Atlantik genug Zeit finden um Gemälde an-
  zufertigen. Einige für Besatzungsmitglieder,
  andere für eine Benefizversteigerung an
  Bord, zugunsten eines Kinderheimes in der
  Patenstadt KARLSRUHE.


  Unten links: Die Reiseroute von Halifax nach
                    Wilhelmshaven.
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Oben: Delphine spielen in der Bugsee und begleiten uns so einige Zeit lang.
Gott sei Dank hatte auch die nervtötende Schaukelei einmal ein Ende und das Schiff lief
mit Rückenwind und schiebender See Europa entgegen.
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Oben: Nachdem wir die zurückliegenden Tage im Atlantik nicht ein anderes Schiff zu sehen bekommen haben, wird es am Eingang zum Englischen Kanal schon betriebsamer auf See.
So kann man auf den Fregatten der Klasse 122 den seltenen Luxus genießen, dass man
von der Back in der Offiziermesse aus dem Fenster schauen und Schiffe beobachten kann.
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An der engsten Stelle des Kanals, zwischen Dover und Calais, wird es richtig eng. Auf dem
Radarbild unten links zeigen die grünen Schiffsnamen die vielen Fahrzeuge die mit uns,
auf Gegenkurs, oder von den Küsten her kommend, die Wege kreuzen.
Oben: Blick zur französischen Küste nahe Calais.
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Am Montag, dem 12. Juli war es dann geschafft. Bei sommerlichen Temperaturen erleben
wir den letzten Abend auf See. Am nächsten Morgen ist für 10.00 Uhr das Einlaufen im
Heimathafen geplant. Rund dreitausend Seemeilen liegen dann seit Halifax hinter uns.
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  Oben: Unmittelbar vor der Hafeneinfahrt
            in die "Vierte Einfahrt", dem
            Marinestützpunkt in Wilhelms-
            haven.

  Kurz nach zehn waren die Leinen fest und
  viele ereignisreiche Tage an Bord gingen zu
  Ende. Die Besatzung war natürlich heilfroh
  darüber, dass sie nach der dreimonatigen
  Seefahrt wieder zu Hause war. Und so ist es
  nicht verwunderlich, dass trotz dessen, dass
  es Dienstag war, viele Familienangehörige
  an der Pier warteten um ihre Seemänner
  wieder in Empfang zu nehmen.
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Nach der Rückkehr entstanden noch einige Gemälde zum Thema. So entstand in den Folgemonaten unten gezeigtes Temperagemälde der Flottenparade. Es zeigt den Moment als die Queen an Bord der ST'JOHNS die KARLSRUHE passiert und von deren Besatzung mit dreimaligen Hurra-Rufen begrüßt wird. Rechts im Hintergrund die SPESSART.
 Halifax_kl
 
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