Schifffahrtsmuseen 2.) Fregatte JYLLAND
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Fregatte JYLLAND von 1860.
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Nach langer Dienstzeit in der dänischen Flotte und folgender Verwendung als Wohnschiff in Kopenhagen, gelang es enthusiastischen Dänen das Schiff unmittelbar vor seiner Ver- schrottung zu rettten und in langwierigen, zähen Bemühungen der Nachwelt zu erhalten. In tadellosem Zustand präsentiert sich die JYLLAND nun ihren Besuchern in einem eigens errichteten Trockendock im Ostseestädtchen Ebeltoft.
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Aufgrund der fortgeschrittenen Verrottung des hölzernen Rumpfes und eines schon vor langer Zeit erfolgten Kielbruches, war es unmöglich das Schiff weiterhin im Wasser zu belassen. Bei der umfassenden Restaurierung wurde der Rumpf im Mittschiffsbereich bis zum Batteriedeck hinunter abgetragen und neu aufgebaut. Heute zeigt sich das Schiff im ursprünglichen Zustand. |
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Die Grafik zeigt das Schiff unter vollen Segeln nach der Indienststellung.
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Der Name des Schiffes steht für die dänische Halbinsel Jütland. Dementsprechend sind auch die Ornamente am Schiff gestaltet und weisen auf Land- und Viehwirtschaft, sowie den Fischfang, der von Nord- und Ostsee umspülten Provinz hin. |
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Einzig sichtbares Indiz der Restaurierung sind die seitlichen Stützbeine, der im Rumpf inte- grierten Stahlportale. Innerhalb des Rumpfes ersetzen sie die Spanten der jeweiligen Stelle und sind daher nicht erkennbar. |
Wichtigstes Ausrüstungsteil im Achterschiff ist zweifellos die Propelleranlage. Diese ist so beschaffen, dass der Propeller bei Nichtgebrauch, beispielsweise wenn die JYLLAND unter Segeln fuhr, nach oben in den Rumpf gehoben werden konnte und somit keine Auswirkungen mehr hatte auf die Manövriereigenschaften. Die Grafik gibt einen Eindruck davon, wie das geschah. Rund 200 Leute zogen dabei den Propeller samt Heißrahmen in den darüber befindlichen Schacht und setzten ihn dort fest.. |
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Da Dänemark im 19. Jahrhundert nicht über eine spezielle Yacht für die Königsfamilie verfügte, wurde dafür ein geeignetes Kriegsschiff hergerichtet. Die Wahl fiel auf die JYLLAND. Deren Oberdeck und vor allem die achteren Räume, zeigen daher das Aussehen des Schiffes, wie es für die Fahrten mit dem König und seinen Gästen an Bord ausgesehen hat. (Bild rechts) |
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Während die achtere Oberdecksbatterie über normale, vierrädrige Lafetten verfügt (oben), findet man im Vorschiff modernere Marshall-Lafetten. (oben rechts) |
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Unterhalb des Oberdecks durchziehen zwei weitere Decks den Rumpf der Fregatte. Das Batteriedeck trägt dabei mit 30 Stück 30-Pfünder-Kanonen die Hauptbewaffnung des Schiffes. Darunter befindet sich das "Banjerdeck". Der Begriff stammt aus dem dänischen Sprachgebrauch und verweist darauf, dass hier vor allem die Besatzung untergebracht war. Ganz unten im Schiff dann die Stauung. Hier lagerten Verbrauchs- und Vorratsgüter und die Maschinenanlage. |
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Bilder vom Batteriedeck der JYLLAND. Der Einrichtungszustand entspricht dem von 1864 als das Schiff vor Helgoland im Gefecht gegen die Österreicher und Preussen stand. |
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Über die Stückpforten des Batteriedecks läuft außen das weiße Pfortenband. Die Stückpfortendeckel selbst bestanden aus zwei Hälften die nach oben und unten um das ausgerannte Geschütz herum geschlossen werden konnten. Unterhalb der Stückpforte rechts im Bild, erkennt man eines der kleinen Bulleys die Licht in das Banjerdeck bringen. |
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Unterhalb des Batteriedecks erstreckt sich das Banjerdeck. Hier wohnte ursprünglich die gesamte Besatzung. Um die Platzverhältnisse zu verbessern nutzte man dafür später dann auch das Batteriedeck mit. Das Banjerdeck war daher in einzelne Räume unterteilt, die heute durch grüne Striche am Decksboden angezeigt werden. Außerdem befanden sich hier im Mittschiffsbereich die Kohlebunker und der Schornsteinschacht. Dieser beherrbergt heute die gesamte Bordelektrik. Die grauen Stahlrohrstützen sind ebenfalls nicht original, müssen aber sein um den altersschwachen Holzrumpf zu entlasten. |
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Unmittelbar vor dem Großmast befindet sich das Maschinenluk über dem einstigen Maschinenraum. Das Bild links gibt einen Eindruck davon und den Blick hindurch, hinunter in die Stauung, oder wie man hier sagt, in das "Hohlschiff" wieder. |
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Das obere Bild gibt einen Blick in den untersten Raum des Schiffes wieder. Vom einstigen Standplatz der Dampfmaschine ausgehend, sieht man vorn links deren hölzerne Fundamente, dahinter den Großmast mit der Bohrung zur Durchführung der Propellerwelle und ganz achtern dann deren Austrittsöffnung im Achtersteven. Dieser, heute vollkommen leere Raum war früher unterteilt in eine Vielzahl kleinerer Lasten und Stauräume. |
mehr dazu: www.fregatten-jylland.dk
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