Volksmarine

Von 1983 bis 1987 lernte ich an Bord der U-Boot-Abwehrkorvetten PRENZLAU und
RIBNITZ DAMGARTEN erstmals die praktische Seite der Seefahrt kennen. Die folgenden
Bilder geben einen Einblick in das damalige Leben an Bord unserer Schiffe


INHALT:
U-Jagdkorvette PRENZLAU Seite 1
Die 3.UAW in See Seite 2
Sturmfahrt nach Baltijsk Seite 3
Maschinenwechsel in Warnemünde Seite 4
U-Boot-Abwehrübung Seite 5


 uaw10.jpg Indienststellung der LUDWIGSLUST, 232,
in Peenemünde. (links)

Die unteren zwei Bilder zeigen die vier
Schiffe der 3. UAW-Abteilung im
Stützpunkt Sassnitz.
(UAW: U-Bootabwehr)


uaw1.jpg 
 uaw3.jpg
 uaw2.jpg  uaw4.jpg
 uaw6.jpg  uaw9.jpg
 uaw5.jpg  Kleiner Havariefall im Hafen ... ! (oben)






 Längsseitsgehen fahrender Schiffe in See
 ist immer ein heikles Manöver und wurde
 daher auch häufig geübt. Aufnahme von
 der PRENZLAU aus auf die LUDWIGSLUST.
















 Hauptmaschinenwechsel auf der PRENZLAU
uaw13.jpg 




        Übernahme von Wasserbomben
 uaw12.jpg
 a_53_vor_u-boot_bug.jpg  a_53_vor_u-boot_heck_2.jpg
 mosel_brd_passiert_prenzlau_ddr.jpg  Schiffe der Bundesmarine waren häufige
 Beobachter unserer  Seeübungen. Wie die
 Bilder zeigen ging es dabei auch schon mal
 etwas "haarig" zu.

 Oben zieht die OKER vor Baltijsk hinter   unserem Heck vorbei.

 Links passiert uns der Tender MOSEL auf  "Bockwurstwurfweite".
   



                                                                                            zur nächsten Seite >

Flottenparade "Trafalgar 200"

 


Am 28. Juni 2005 fand vor dem britischen Marinestützpunkt Portsmouth eine der bedeutendsten Flottenparaden der Geschichte statt.  Diese so genannte Reede von Spithead ist seit dem 13. Jahrhundert traditionelles Areal der Royal Navy und seitdem immer wieder Schauplatz großer Ereignisse und Seeparaden gewesen. Nach englischen Quellen gab es hier bisher schon 43 mehr oder weniger große Paraden. Die zahlenmäßig mit Abstand größte war im Mai 1944, unmittelbar vor der Landung der Alliierten in der Normandy. Die letzte 1977 anlässlich des 25. Thronjubiläums von Queen Elizabeth II.

Die  Abbildungen zeigen die Parade am 11. August 1853.

 1853_parade.jpg
 1853_scheingefecht.jpg
 situationsplan_von_1888.jpg
Diese Karte von 1888 zeigt die Isle of Wight und nordöstlich davon Portsmouth.
Diese trennt der Solent und ostlich davon die Reede von Spithead.         (Quelle: Internet)



Als sich nun der 200. Jahrestag der Trafalgar-Schlacht näherte, kam man in Großbritannien
auf die Idee dieses Ereignis, welches eigentlich am 21. Oktober  anstand, kurzerhand in
den Juni zu verlegen, um die bessere Wetterlage des Monats auszunutzen. So kam es,dass
in den letzten Junitagen des Jahres 2005 die Reede von Spithead noch einmal zum
Sammelplatz der gesamten Vielfalt des internationalen Marineschiffbaus wurde.

Der geschichtliche Hintergrund dieses Großereignisses war die Seeschlacht am Kap 
Trafalgar, am Montag, dem 21. Oktober 1805.

traf._von_g.geidel.jpg 
 Die VICTORY in der Trafalgar-Schlacht 1805.                (Gemälde von Gerhardt Geidel)

          
          Marmorbüste Admiral Nelsons

001.jpg

 
Neben dem Sieg, den die britische Flotte unter Admiral Nelson, über die vereinigte französisch - spanische in  der Seeschlacht von Trafalgar errungen hatte, gedachte man auch dem Tod dieses wohl populärsten britischen Admirals. Er erlebte das Ende des Kampfes nicht mehr. Von einer Musketenkugel getroffen, hatte man ihn gegen 13.00 Uhr zum Lazarett im Orlopdeck der VICTORY gebracht, wo er später verstarb. Sein Leichnam wurde nach England überführt und in der St. Pauls-Kathedrale in London beigesetzt

nelsons_tod.jpg







 vict.jpg
     Oben:           "The Deadh of Nelson. " 
    Gemälde von Arthur William Davis, 1806
                  (Quelle: Internet)
Das Original dieses Gemäldes befindet sich im National Maritime Museum Greenwich. An Bord der HMS VICTORY befindet sich eine Reproduktion davon.


Links: Die HMS VICTORY. Das Heiligtum der Royal Navy als Museumsschiff in Portsmouth.

Mehr dazu: Schifffahrtsmuseen / VICTORY


  
Bilder vom Juni 2005, Portsmouth
 
 

002.jpg
 image005.jpg
Fregatte SACHSEN (links) längsseits der kanadischen MONTREAL.  FRANKENTHAL und DILLINGEN
image007.jpg  image018.jpg 
 GRAND TURK, ein englischer Nachbau              27. Juni, morgens. Auslaufen Portsmouth. 
028.jpg

 HMS ILLUSTRIOUS
Nach dem Verlassen der Marinebasis Portsmouth musste die SACHSEN, um auf ihren
Ankerplatz zu gelangen, eine Vielzahl der auf Reede liegenden Schiffe passieren.
 004.jpg
 005.jpg
     Oben :  Britisches Atom-U-Boot HMS TRAFALGAR
 006.jpg
   Oben : Britisches Landungsschiff HMS OCEAN

 007.jpg     
 

Oben : HMS SIR GALAHAD (GB), ADMIRAL LEVCHENKO (RU) , HMS NORNA (GB)
008.jpg   009.jpg

Auf dem Weg zum Ankerplatz passierte die SACHSEN auch den japanischen Zerstörer MURASAME.

010.jpg 
 012.jpg
berblick-kl.jpg 
Diese Grafik gibt einen Überblick über die Ankerformation der Paradeteilnehmer.
Rechts oben der Paradeabnahmeverband. Von Portsmouth kommend stand der Eisbrecher HMS ENDURANCE mit der Queen an Bord, an zweiter Position. Ihm folgten sechs weitere Schiffe mit hochrangigen Gästen an Bord. Dieser Verband lief dann in Kiellinie durch die Gassen der ankernden Schiffe hindurch.
 image040.jpg  025.jpg

image046.jpg 
V-Boot der japanischen KASHIMA. (unten)
014.jpg





 image136.jpg  image134.jpg







 016.jpg                          Amerikanisches Docklandungsschiff USS SAIPAN
Da der eigentlich angekündigte, amerikanische Superträger CARL VINCON nicht an der Parade teilnahm, war der französische Nuklearträger CHARLES DE GAULLE das mit Abstand größte Schiff auf der Reede von Spithead am 28. Juni 2005. Er wurde 2001 in Dienst gestellt und hat eine Wasserverdrängung von 37.085 ts.         (Foto unten)
015.jpg 
013.jpg 
image023.jpg      Drei Generationen Flugzeugträger
image233.jpg 
 011.jpg  image045.jpg

Nachdem die Queen vormittags Portsmouth besucht hatte, ging Sie an Bord des
Eisbrechers HMS ENDURANCE. Nach dessen Auslaufen begann 13.00 Uhr die eigentliche Parade. Das untere Foto zeigt wie das Schiff gerade die Biegung der
nördlichen Gasse durchfährt und nun Kurs auf unsere SACHSEN nimmt. Vornweg der Tonnenleger PATRICIA.

019.jpg 
 018.jpg
 image036.jpg                                                                   
 Die Besatzung der indischen MUMBAI 
 in Paradeaufstellung.  (oben)

 



 Die Besatzung der SACHSEN klar zur Parade.
 020.jpgDie ENDURANCE mit der Queen an
 Bord nähert sich gegen 13.45 Uhr
 der SACHSEN.
 
 


 Auf dem Peildeck, neben der Queen,
 ihr Gatte Prinz Philip und der First 
 Sealord, Admiral Sir Allen West.    
 021.jpg
ma-28juni.jpg 
 Der Moment in dem die britische Königin die Fregatte SACHSE passiert. Festgehalten in
 einem Gemälde, entstanden nach eigenen Aufzeichnungen und Erlebnissen an Bord der
 SACHSEN am 28. Juni 2005.
023.jpg 
 
HMS SIR BEDIVERE passiert die SACHSEN.
 

image203.jpg 
HMS SCOTT (li.) und HMS ENTERPRISE (re.)
022.jpg 
image057.jpg 
024.jpg 
026.jpg  image195.jpg 



 
 Weiterführendes Material:  

 titel_heft13.jpg 
















 

 

Aus der Serie "SCHIFF-Profile" behandelt die Nummer 13 das Thema "TRAFALGAR 200"
Es handelt sich hierbei um die einzige, gedruckte Veröffentlichung zu diesem Thema
in unserem Land.

50 Seiten, ca 120 Fotos, Karte, Infos zu den
beteiligten Schiffen. Preis : 11,50 € + Porto erschienen im UNITEC-Verlag Stengelheim
www.Unitec-Medienvertrieb.de

 cd-cover.jpg











Video-CD auf der Basis meiner privaten   Aufnahmen, die ich als Gast an Bord der
Fregatte SACHSEN, während der Tage in
Portsmouth gemacht habe.

Laufzeit ca. 45 Minuten.   Preis : 10,- €











                    Zurück zur Übersicht "Marine Live"                                                   zur nächsten Seite >

Mit Fregatte BRANDENBURG in See

 

Bildimpressionen einer Seereise mit der Fregatte BRANDENBURG auf der Nordsee.

dscf0530.jpg 
 dscf0556.jpg

 

133_3303.jpg  133_3307.jpg 
 133_3340.jpg  132_3235.jpg
132_3272.jpg   133_3349.jpg
 133_3328.jpg  132_3298.jpg
   
dscf0533.jpg 
 dscf0543.jpg
brdbgkl.jpg   Die BRANDENBURG läuft in die
 Schleusenkammer der Vierten
 Einfahrt  ein.
 meck-pomm_fertig.jpg  Das Schwesterschiff der
 Fregatte BRANDENBURG, die
 MECKLENBURG-VORPOMMERN
 einlaufend in Tokyo.
brandenburg-skl.jpg Grafische Darstellung der
BRANDENBURG , F 215 in
einer Zweiseitenansicht.

Siehe dazu auch:
"Druckerzeugnisse"
bra-lond-1-kl.jpg Vom 20. bis 24. März 2009
besuchte die Fregatte
BRANDENBURG London.
f215belf.jpg Liegeplatz war längsseits
des Museumsschiffes BELFAST.
greenwich-kl.jpg Auslaufend passiert die
BRANDENBURG den Null-
Meridian bei Greenwich.
SCHIFF-Profile_14

Mehr Informationen rund um das Thema.
Verlag: Unitec-Medienvertrieb


Zurück zum Inhaltsverzeichnis Marine-Live.
                                                                                                                                Weiter zur nächsten Seite >

U-Boot-Abwehrkorvette PRENZLAU

 

 

 

Die PRENZLAU war mit der Baunummer 133.9 das erste Schiff der Dritten-UAW-Abteilung.
Alle 16 Einheiten dieser, als Typ 133 bezeichneten Korvetten, wurden in der Peenewerft
Wolgast gebaut. Heimathafen und Stützpunkt, dieser vier Einheiten umfassenden
Abteilung, war Sassnitz.
Das untere Bild zeigt das Schwesterschiff RIBNITZ-DAMGARTEN im August 1981 während
der Werfterprobungen. Später bei Indienststellung, wurde die Bordnummer 233 vervoll-
ständigt und kennzeichnete es mit der "2" als Küstenschutzschiff, mit der "3" als der Drit-
ten U-Boot-Abwehrabteilung zugehörig und mit der letzten Ziffer, als drittes Schiff davon.

 p2.jpg
Übergeordnete Dienststelle war die 1. Sicherungsbrigade in Peenemünde. Hier wurden die
Schiffe auch in Dienst gestellt. Das untere, linke Bild zeigt dabei die 232 LUDWIGSLUST.
Das rechte Bild zeigt die Schwesterschiffe PRENZLAU und LUDWIGSLUST an der Pier in
Peenemünde, am Anfang Ihrer Dienstzeit. 1984 wurde der hohe Signalmast auf der Back
durch einen kurzen Flaggstock, in üblicher Form, ersetzt.
 p3a.jpg  p4.jpg
 p3.jpg  p5.jpg

                         231 PRENZLAU vor Anker und im Stützpunkt Sassnitz.

     Unten: Die wichtigsten Schiffstypen der 1. Sicherungsbrigade in den 80-er Jahren.
      Landungsschiff                              Minensucher                                      U-Jäger

 p1.jpg
 
p20-riss.jpg 
                                       Unten: Längsschnitt des Schiffes
Der Rumpf gliederte sich in 10 Abteilungen. Von achtern beginnend mit Nummer 1 bis 10
bezeichnet. Vor den Maschinenräumen, beginnend mit Abteilung 6, war ein Zwischendeck eingezogen. In Abteilung 7, 8 und 9 befanden sich hier die Wohnräume der Besatzung.
Oberhalb des Oberdecks erstreckten sich die Aufbauten mit A,B und C-Deck.
 p6.jpg
 p7.jpg  p8.jpg
 p9.jpg  Abteilung 3,4 und 5 beherrbergten das
 "Herz des Schiffes", die Maschinenanlage.
 Dazu gehörten drei Hauptmotoren und drei
 Dieselgeneratoren. (oben links und rechts)
 Dazwischen, in Abt. 4, befand sich der
 schallisolierte Maschinenleitstand.
 p10.jpg  Die linke Grafik gibt einen Eindruck von den
 Unterkünften der Maate. Backbord gab es
 ein "Deck" für 6 Mann, Steuerbord eins für
 8 Mann. Links im Bild sieht man das Backb.-
 6-Maatedeck. Mitten durch den Raum führte
 der Förderschacht der Nachladeeinrichtung,
 des darüber befindlichen Wabo-Werfers.
 Ansonsten waren diese Wohnräume aber 
 recht komfortabel und angenehm.
           Die Schiffsglocke auf der Back.  p12.jpg

 p10a.jpg

 Grafik : Marinemuseum Dänholm

 p11.jpg
p16.jpg 








Übernahme reaktiver Wasserbomben über
die Back und Vorraum 13.

 p17.jpg




 

Abfieren der Wabo vom Hauptverkehrsgang
 hinunter in die Last in Abteilung. 8

p13.jpg

 

 

 

 

 

57 mm Heckwaffe AK 725 (oben)
Rechts im Bild die MR 302, die

Waffenleitanlage für beide Geschütze.


mr-103sw.jpg







3-28.jpg      
p-flaggen.jpg 
  p14.jpg

Jedes Schiff hat sein eigenes Erkennungs-
 signal, bestehend aus einem Flaggencode.
 Bei der Volksmarine bestand dieser aus den
 Nummernflaggen des Internationalen
 Signalbuches. (231 PRENZLAU : 2 3 1)

 

p23.jpg 
Eine der letzten Aufnahmen der 231 PRENZLAU in ihrem ursprünglichen Aussehen.  Mit dem Ende der DDR und der darauffolgenden Auflösung der Volksmarine, wurde ein Großteil der Technik in Peenemünde zusammengezogen und zum Verkauf angeboten. Alle 16 U-Jäger des Typs PARCHIM gingen nach Indonesien.
Auf dem unteren Bild liegt sie schon zur Ausrüstung an der Pier der Peenewerft in Wolgast. Hier wurden diese Schiffe gebaut und hier wurden sie auch nocheinmal umgerüstet für die Indonesische Marine. Aufgrund ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sollen die Schiffe hier beim Kampf gegen die Piraterie zum Einsatz kommen. Hinter der Brückennock erkennt man schon das neue Namensschild : CAPITAN PATIMURA. Später wurde vorn am Rumpf noch die neue Bordnummer ergänzt : 371. Die ex. PRENZLAU war das erste der 16 Schiffe, welches die Indonesier in Dienst stellten.
p25.jpg 
133heck.jpg  Die letzten Bilder zeigen U-Jäger 1993 in
der Umrüstungsphase in der Peenewerft.

Unten sieht man die ehemalige PRENZLAU
mit der neuen Bordnummer 371 und die
ehemalige RIBNITZ-DAMGARTEN, jetzt 
mit der 372, hoch und trocken. Auf beiden
Schiffen war ich einst zu Hause.
p-kramer1.jpg 
p-kramer2.jpg 
p-kramer3.jpg 


 
                                                                                                         zur Seite 2 : "3.UAW in See" >